Posaunenarbeit in Pommern 1957 - 1990


Am 15. September 1957 fand in Barth eine Posaunenfeierstunde als Abschluss des Wirkens von Bruder Fischer in den Posaunenchören statt, denn Bruder Karl Friedrich jun. aus Bansin wurde vom Vorstand der Gemeinschaft zum Beauftragten für das Posaunenwerk im Gemeinschaftsverband Ost-Mecklenburg ernannt. Ab diesem Zeitpunkt waren die Posaunenfeste nicht mehr mit den Gesangsfesten verbunden, sondern wurden separat durchgeführt.

Es fanden auch Weiterbildungen der Chorleiter statt, wie z.B. die Posaunenchorleiterrüstwoche in Naumburg unter der Leitung von Oskar Bosse im November 1957, wohin sich auch Wilhelm Koch aus Loitz-Schwinge, Helmut Neumann aus Wolgast und Karl Friedrich auf den Weg machten.

 

Alljährlich fanden im Sommer Posaunenrüsten in der Wasserburg Turow statt – traditionell unter der bewährten Leitung von „Onkel Oskar“ – und immer zum Abschluss ein Posaunenfest in einer der zum Gemeinschaftsverband gehörenden Städte wie z.B. in Stralsund, Saßnitz, Wolgast, Anklam, Greifswald, Barth, Pasewalk oder Demmin.

 

So z.B. die Posaunenrüste im Juli 1959:

Im Advent 1961 wurde auf Initiative von Bruder Friedrich Nemitz in Jarmen die erste Posaunenwochenendrüste durchgeführt.

 

 

Danach waren diese alljährlich im Frühjahr und im Advent in verschiedenen Gemeinschaften. Geschlafen wurde in Privatquartieren.

Auch in Bansin auf Usedom fand mitunter eine Posaunenrüste statt - hier 1962:

 

Das „Haus Seeadler“ in Sellin auf Rügen wurde auch für Erholungswochen der Posaunenbläser genutzt.

 

 

Hauptsächlich waren diese in den Winterferien im Februar und wurden von unserem Posaunenwart Karl Friedrich durchgeführt.

 

Oft wurde auch in der Freizeit fröhlich am Strand gespielt oder Eishockey auf dem Selliner See. Aber auch die Gesellschaftsspiele durften nicht fehlen. Traditionell gehörte das Erlernen eines Freizeitliedes mit abschließender "Juryprüfung" mit zu den Rüstzeiten.

Das Blasen im Altersheim in Sellin oder Göhren sowie ein Abschlussgottesdienst auf Rügen, entweder in Putbus, Sellin, Saßnitz oder Bergen, waren segensreiche Einsätze der Bläser.

Manches Mal wurden die Bläser auch vom Schnee überrascht und die Insel Rügen war so eingeschneit, dass kein Auto mehr fahren konnte.

Turow 1973
Turow 1973

 

Eine segensreiche Hilfe war die Mitarbeit des Predigers Helmut Gröning aus Barth, der mitunter die Bibelarbeiten hielt und manch einem Anfänger etwas beibrachte.

 

Die letzte Posaunenrüste mit Onkel Oskar in Turow war im Sommer 1974.

 

 

Nach seinem Tod übernahm Kurt Schramm aus Albernau als DDR-Beauftragter die Posaunenarbeit in den Gemeinschaften und damit auch die Leitung vieler Posaunenrüsten in Turow oder Sellin.

 

Mitunter gab es auch Posaunenrüsten an anderen Orten, wie zum Beispiel im Mai 1974 in Bansin oder im Mai 1977 und 1979 in Luckow:

Selbstverständlich waren die Bläser auch jedes Jahr hörbar bei den Gemeinschaftskonferenzen in den verschiedenen Städten und Gemeinschaftstagen in Turow dabei.

Turow im August 1975
Turow im August 1975

Durch familiäre Freundschaft kam in diesen Jahren der Komponist Johannes Brunner in die „pommersche Posaunenarbeit“. Er schulte auch hier die Bläser bei Rüstzeiten und bereicherte das Bläserrepertoire durch manche Komposition, so dass vieles schöne Liedgut hörbar wurde.

Greifswald 1976 mit Kurt Schramm
Greifswald 1976 mit Kurt Schramm

 

Der Abschluss der Rüstzeiten war im Sommer immer das Landesposaunenfest.

Besondere Höhepunkte für die Bläser waren auch überregionale Treffen und gemeinsames Blasen beim Kirchentag, wie bspw. 1982 in Berlin am Nöldnerplatz oder 1983 in Rostock.

 

Im Januar 1985 starb unser Posaunenwart Karl Friedrich. Zahlreiche Bläser versammelten sich zum Blasen bei der Beerdigung in Bansin.

 

 

 

Jetzt wurde die Posaunenarbeit von einem Team geleitet, musikalisch hauptsächlich von Klaus Martens aus Demmin.

 

Die Rüstzeiten wurden weiter durchgeführt, hier mit Johannes Brunner in Sellin im Februar 1985.

 

Und in Turow mit Kurt Schramm 1990 – wie man sieht, wurde nicht nur geblasen!

Die Politische Wende in Deutschland brachte auch Veränderungen in der Posaunenarbeit mit sich.