- Gedanken zur Jahreslosung 2021 -
Lukas 6,36
Jesus will, dass du glücklich bist!
Wenn wir die Bergpredigt (Lk 6,17ff), die Regierungserklärung Jesu zu Beginn seines Wirkens, lesen, erfahren wir, dass sie damit beginnt, uns zu sagen, wann wir glücklich – selig – sind. Unser Herr möchte, dass wir glücklich sind!
Wie definieren wir glücklich sein? Vielleicht verbinden wir damit Reichtum, Gesundheit, Anerkennung, Macht, Intelligenz oder angenehme Gesellschaft? Wenn wir jetzt lesen, was Jesus sagt, wer glücklich zu preisen ist, werden wir ganz schnell geerdet: Glücklich ist, wer geistlich arm ist, wer Leid trägt. Glücklich sind die Sanftmütigen und die, die Sehnsucht haben nach der Gerechtigkeit, welche fehlt. Glücklich sind die, die Verfolgung leiden und die, die geschmäht werden.
Wie sieht es aus: Möchtest du noch glücklich sein?
Der entscheidende Punkt liegt darin: Jesus, unser Heiland, kam auf diese Welt und hat dieses alles durchlebt. Er wusste, sein Zuhause ist bei seinem Vater, der immer an seiner Seite war, der ihm alles und jeden übergeben hat und dessen Anordnungen und Auftrag Jesus ganz und gar erfüllte. Somit hat Jesus den Weg „nach Hause“ für uns bereitet.
Wenn wir erleben, was Gott für uns getan und geopfert hat, dürfen wir sehen und müssen bekennen: Ein Leben mit Gott und seinem Sohn Jesus ist das einzig wahre Glück!
Mit Jesus im Leben erkennen wir, dass die Seligpreisungen ein reines Glück für uns sind, denn:
Ø diejenigen, die noch in der Lage sind, ihre Hilfsbedürftigkeit zu erkennen (Mt 5,3), dürfen wissen: Das Himmelreich ist ihrer.
Ø diejenigen, die Leid tragen, dürfen erleben, dass sie durch Jesus getröstet werden.
Ø diejenigen, die nach der Gerechtigkeit hungert, wird er satt machen.
Ø diejenigen, die Verfolgung leiden, werden das Himmelreich ihres nennen.
Ø für das, was wir hier um Jesu willen erleiden, werden wir großen Lohn bekommen.
Das alles ist Grund zum Jubel, der bleibt, bis der Herr kommt!
Aber: So wie Jesus seinem Vater treu war, den Versuchungen des Satans widerstand und seinen Auftrag, den der Vater ihm gab, erfüllte, so gibt unser Heiland uns Aufträge und stellt uns vor Entscheidungen: Wir sollen Salz sein, Licht sein, barmherzig sein, Erbarmen haben und den anderen nicht übersehen, sondern sich seiner annehmen.
Unser Herr beauftragt uns konkret: „Seid barmherzig“; und gibt uns gleich den Maßstab vor: „...wie auch euer Vater barmherzig ist.“
Hier erleben wir ganz deutlich, dass dies ein Wort ist, welches für die Christen in der Nachfolge gesagt ist. Es stellt sich die Frage: Wie barmherzig ist denn Gott? Denn er soll ja der Maßstab unserer Barmherzigkeit sein.
Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Barmherzigkeit nicht Allversöhnung, das sogenannte „Mäntelchen der Liebe“, ist. Recht bleibt Recht! Schuld kann man nicht einfach so verschwinden lassen. Es würde sich wie bei Abraham, als er aus Angst nach Ägypten ging, eine Lügen-und damit Sündenmauer aufbauen, welche uns dann als unüberbrückbar erschlüge. Aber im Umgang mit Recht und Schuld greift die Barmherzigkeit. Sie heißt Sünde und Schuld niemals gut! Wo wir nicht nach Gottes Wort leben, kommt Sünde in unser Herz, und Sünde und Schuld erfordern Strafe! Gott nimmt nicht die Brisanz aus der Sünde heraus. Er will aber auch nicht, dass wir - seine Schöpfung – verloren gehen, denn der Lohn der Sünde ist der Tod (1 Mo 2,17). Was Gott nicht bräuchte, macht er: Er erbarmt sich und sendet seinen Sohn, der für deine und meine Schuld und Sünde am Kreuz gestorben ist, der für uns bezahlt hat.
Das nächste Besondere: Er, Jesus, wirbt um dich. Er bietet dir kostenlos die Vergebung und das Leben an. Es bedeutet aber auch, zu erkennen, dass wir Verlorene sind und dann klar umzukehren. Wir kommen auch nicht daran vorbei, unsere Sünden vor ihm und ggf. vor Menschen zu bekennen. Wir können, so wie wir sind, zu ihm kommen. Er hat doch den ersten Schritt getan und ist zu uns, zu dir, gekommen in Krippe und Kreuz. Es ist seine Liebe, verdient haben wir es nicht – das muss uns klar sein.
Wir erleben: Unser Gott ist barmherzig und von großer Güte! Wenn manchmal gebetet und bekannt wird: „Du, der gerechte Gott“, denke ich unweigerlich: Ist er nicht viel mehr als nur gerecht? Hätte ich nach Gerechtigkeit und Recht nicht den Tod verdient? Aber da greift die Barmherzigkeit!
Jetzt wendet sich der Herr aber an uns: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“ So sollen wir auch miteinander umgehen! Nicht Sünde übersehen oder verharmlosen, sondern bereit sein, unseren Nächsten darauf hinzuweisen, wenn er sündigt. Auch wenn er immer wieder an dir schuldig wird, doch ernstlich kommt, dann hast du ihn immer wieder anzunehmen! Schon Petrus fragte Jesus (Mt 18,21-22): „Herr, wie oft soll ich meinem Bruder, der gegen mich sündigt, vergeben? Bis siebenmal? Jesus spricht zu ihm: Nicht bis siebenmal, sondern bis siebzigmal siebenmal.“ Jesus beauftragt uns (Lk 17,3-4): „Wenn dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht, und wenn er es bereut, so vergib ihm! Und wenn er siebenmal am Tag an dir sündigt und siebenmal zu dir umkehrt und spricht: Ich bereue es; so sollst du ihm vergeben.“ Es geht um echte Umkehr und Reue und echte Vergebung und Annahme!
Ist keine Einsicht zur Umkehr, müssen wir aus Barmherzigkeit und Verantwortung klar handeln. Wollen wir doch den Herrnbitten, dass er an uns Mt 18,15 gelingen lassen möchte: „Wenn aber dein Bruder sündigt, so geh hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein! Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen.“
Lasst uns in allem bedenken: Wir sind Sünder und bedürfen der Barmherzigkeit unseres Herrn und der Vergebung unserer Schuld und Sünde durch sein Blut. Wollen wir den Herrn bitten, dass wir uns in Gedanken, Worten und Werken von ihm leiten lassen.
Lasst uns mit Demut, Klarheit und Barmherzigkeit im neuen Jahr gemeinsam unterwegs sein. Wir dürfen einander fragen, leiten und annehmen, denn Jesus hat es zuerst mit uns gemacht und er will uns dazu auch befähigen.
Wir wissen in dieser brisanten Zeit nicht, was kommt, aber wir wissen, dass unser Herr kommt und er jetzt schon an unserer Seite ist.
Lasst uns gemeinsam ihm fröhlich entgegen gehen. Ihm dürfen wir vertrauen. Er wird’s wohl machen!
Der Herr Jesus Christus segne dich, er lassen sein Angesicht leuchten über dir, er gebe dir Frieden!
Euer Helmut Friedrich
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